Schon lange geplant, durften wir den STAR WARS-Apologeten Ralf Stockmann als TLJ-Erklärer beim Picknick am Wegesrand begrüßen. Während Caspar hinsichtlich des STAR WARS-Universums keinerlei Erschütterungen der Macht empfindet, ist Gregor nach den großen Erwartungen, die Episode VII bei ihm geweckt haben, von The Last Jedi weniger als nur unterwältigt. Verfolgt mit, wie Ralf mit höchster Sensibilität versucht, einen Film, der wie ein abgeschossenen Sternenzerstörer im tiefsten Plotholes verschüttet erscheint, die Restwürde zurück zu geben.
Im Laufe des Gesprächs erwähnen wir den »Starwat«-Podcast, der während des 34C3 aufgenommen wurde – und der hier zu hören ist: https://die-kulturpessimisten.de/blog/2018/01/09/ks018-starwat/
Für Caspar und Gregor ist dies auf absehbare Zeit erst einmal die letzte Folge von Picknick am Wegesrand. Danke an all die tollen Gäste der letzten vier Jahre und die treue Hörerschaft: »See you around, kid!«
Diesmal mit dabei:
Sehr unterhaltsam wie Gregor seine Fanfiction Version von Episode 8 in Mirko spricht, wobei ich mir nicht sicher bin ob das der besser film wäre.
Zu C3POs Arm der ist am ende von Episode 7 schon wieder golden, warum auch immer.
Was Rian Johnson angeht würde ich Brick empfehlen, der hat mir gut gefallen. Wobei mir Episode 8 auch gefällt.
Schönen Gruß und vielen danke für den Podcast
Danke für die Folge und den Gast. Es war mal wieder sehr anregend.
Bei Filmdiskussionen macht ihr mich ja regelmäßig fertig. Egal wer gerade Fürsprecher eines Films ist, ich denke jedesmal, dass ich ihn doch _bisher_ als „feinsinnigen Mann“ kennengelernt habe.
Die Argumenation von Seiten Ralf und Gregor lassen mich da auch eher kalt. Caspar hebelt das mit der berechtigten Forderung aus, dass ein Film einfach beim ersten Sehen, und wie ich finde auch ohne franchise-spezifisches Hintergrundwissen, schlüssig sein mus.
Ist denn die Frage, warum die Eltern Rays wichtig sind, nun eigentlich geklärt? Ich denke nicht. Maximal, warum es _Star Wars_ wichtig ist. Am Ende ist es nämlich völlig egal, weil es sich, wie Caspar sagt, inhaltlich einfach im Kreis dreht, weil es Star Wars ist.
Um bei eurem Bild der Zivilreligion zu bleiben: Es ist die müßige Diskussion, welche „merkwürdige Erklärung“ nun die bessere für igendwas ist. Sie bleibt aber für nicht-gläubige eine „merkwürdige Erklärung“, die nicht dazu taugt, dem Glauben beizutreten.
Und dass Gregor am Ende des Films, einfach nur unzufrieden mit dem aktuellen Design der merkwürdigen Erklärung seiner Religion ist, hilft dann ebensowenig, Caspar dieses Star Wars näherzubringen.
Der interessiert sich im Zweifel auch gar nicht dafür, wie man an der Stelle sieht, wo ihr über die Astralprojektion redet. Die ist eigentlich genauso wenig wichtig, wie die Frage nach Rays Eltern.
Allgemein machen mich in Diskussionen Argument wie diese wahnsinnig:
– Episode 5 muss man auf guter Leinwand mit gutem Sound sehen
– Storytelling Harry Potter wird ab Band 4/5 richtig gut
Wenn man Filme jetzt nicht nur 2 mal gucken muss, sondern auch noch auf „guter Leinwand“ um sie gut/schlüssig/etc. zu finden, bin ich einfach raus. Als nächstes dann Romane nicht mehr als Paperback?
Und wenn bei einem Buch nur Kapitel 4/5 gut wäre, der Rest aber nicht, kann es halt keine gutes Buch mehr sein.
Und das Statement zu den Porgs, dass sie ähnlich, wie die Ewoks, nur als Merchandise Einnahmequelle ihren Weg in den Film fanden: „Also ich fand die ganz süß.“. Da fällt mir dann auch nix mehr zu ein. ABer ich glaube, Ralf kam gerade vom Klo und war vielleicht etwas raus.
Als letztes bleibt mir nur noch Mansplaining für Gregor, bei dem man genauso, wie bei Tims Podcasts zu Applethemen, nie genau weiß, ob er nur aus dramatischem Effekt heraus den empörten spielt:
Disney muss die Investition wieder hereinholen. Und selbst wenn nicht, das Franchise ist eine Cash Cow. Zu den Eigentschaften von Cash Cows gehört, dass sie gemolken und nicht weiter aufgezogen werden. Und so, wie bei Madonna nur noch nach jungen Produzenten gesucht wird, die aktuellen/jungen Sound produziert haben, wenn auch nur für ein Album, dürfen bei Star Wars jetzt halt _edgy_ Breaking Bad Episodenschreiber ran.
Das ist ja auch der Grund, warum jeder Bond schlimmer als sein Vorgänger ist. Vision ist da nicht gefragt, es darf halt nicht unter dem Niveau aktuellen Durchschnitts von Sehgewohnheiten zurückfallen. Und es muss immer vage genug sein – das hat Caspar wirklich schön gesagt – um sich weiter im Kreis zu drehen, weil es Star Wars / James Bond ist.