Mirko Fichtner a.k.a. @macro hat uns aus dem Schlaf geweckt, in welchem wir die längste Zeit von automatischen PAW-Folgen geträumt haben. Sowohl Caspar als auch Gregor hätten mit dem Sequel Blade Runner 2019 wahrscheinlich vor 2019 auch gar nicht gerechnet. Aber plötzlich war es da – und Macro auch! Ihm sei Dank, dass wir dadurch die Gelegenheit wahrgenommen haben, Ridley Scott’s Original in der Final-Cut-Version von 2007 noch einmal anschauen zu können. Was für ein Klassiker! Ob Blade Runner 2049 daran anknüpfen kann, soll hier noch nicht gespoilert werden – das tun wir im Podcast schon gnadenlos genug! Soviel vorweg: Wir hatten so unsere Issues mit 2049. Zum Glück ist unser Gast auch ›Improband‹ – darüber konnte er uns ein wenig zu erzählen und da gab es auch nichts zu kritisieren.
Blade Runner hat uns gezeigt, dass die Zukunft auch nicht mehr das ist, was sie einmal war. AI-gesteuerte Shownotes z. B. sind noch immer ein Traum. Wir arbeiten daran – und pflegen die fehlenden Anmerkungen händisch nach.
Diesmal mit dabei:
Wie immer ist es ein Fest, Ihren eloquenten Gesprächen und steilen Thesen zu lauschen. Auch wenn ich stellenweise anderer Meinung bin und BR2049 für ein vielschichtig durchdachtes Meisterwerk halte. Eines das viel sagt und noch genügend Unschärfe für Interpretationen lässt.
Gerade den Kritikern (@ccm) empfehle ich den Film ein zweites Mal zu schauen, da einige als Manko wahrgenommene Aspekte im Film anders erklärt wurden. Drei Beispiele mir aufgefallen sind: [Spoiler] die Strahlung in Las Vegas wird bei seiner Ankunft von K gemessen und zu seiner Überraschung stellt er fest, dass keine (mehr) da ist. Auch Ks Erinnerung an das Holzpferd ist kein Unikat. Meiner Meinung nach wird das nach seiner Rettung aus Las Vegas deutlich, als sich ihm der replikantische Untergrund offenbahrt. Danach wird K eigentlich zu Deckard geschickt um ihn zu töten, damit das Geheimnis um die Rückverfolgbarkeit zu seiner Tochter dauerhaft gewahrt bleibt. [SpoilerEnde]
Zum Schluss noch eine Literaturempfehlung oder ein Themenwunsch: ich würde sehr gerne „Qualityland“ (Marc-Uwe Kling, 09.2017) von dieser Runde besprochen hören. (Wie üblich bei Kling ist das selbst eingesprochene Hörbuch die beste Rezeptionsvariante.)
Auch eine Anmerkung von mir :). Ihr habt den Film offenbar auf Deutsch geschaut. Joi sagt in Englisch in der Sterbeszene nicht „Nein“, sondern „I love you“.
Joi fand ich besonders gelungen an den Stellen, an denen sehr deutlich war, dass sie ein Hologramm war. Wenn sie z.B. von seiner linken zu seiner rechten Seite gewechselt ist – durch ihn hindurch. Es war die bewusste Entscheidung, Joi nicht als perfektes menschliches Abbild darzustellen, sondern als eigene Wesenheit, was das Zerrbild – sie war die einzige Empathie im Film – noch drastischer gestaltet.
Bitte bitte einen neuen Podcast machen.